Die Angaben wurden von Personen gemacht, die lange Zeit in
Chimbote leben, u.a. eine Besitzerin eines Internetcafés im
Zentrum (Christina Colmenares [1]), und ein Angestellter der
Gemeinde von Chimbote (Herr Victor Rául Huapaya Tasso [2]),
und eine weitere Frau von ca. 60 Jahren [3]. Ausserdem sind
da meine eigenen Beobachtungen und Schlussfolgerungen [4],
Angaben aus einem kleinen Buch "Geschichte von Chimbote"
("Historia de Chimbote") von Enrique Olivera Arroyo [5] und
Angaben eines Angestellten des grossen Hafens [6], sowie
Angaben aus einer Webseite
http://de.wikipedia.org/wiki/Chimbote [7].
Der Bau der Stadt Chimbote
Chimbote liegt an einer durch vorgelagerte Inseln
geschützten Bucht (u.a. die isla Blanca und die isla Ferror
[2]). In dieser Bucht herrschte ein grosser Fischreichtum,
und auf den Inseln lebten die Vögel. Aus dieser Kombination
ergab sich Dünger (guano) auf den Inseln. Es waren
Dünger-Inseln ("islas guaneras") [2].
In dieser Bucht von Chimbote gibt es keine grossen Wellen,
sondern die Wellen sind nur so hoch wie etwa im Mittelmeer
[4], weil die Inseln die Region vor den grossen Wellen des
Pazifiks schützen [2]. Auch einen starken Meereswind gibt es
nicht, sondern nur wenig Wind [5, S.8].
Das Zentrum von Chimbote liegt nahe eines Wüstenberges
(Friedensberg, cerro de la Paz), und der Strand ist gegen
Südwesten ausgerichtet [4].
Chimbote war eine Stadt
-- reich an grossen Stränden mit 50 bis 100 m Breite
-- mit einem sauberen Meer
-- mit kristallklarem Wasser
-- mit einer Bucht voller Fische
-- und somit gab es in der ganzen Bucht auch jede Menge
Meeresvögel (Pelikane, Möwen, Sturmtaucher, Guanokormorane,
Gänse, also alle möglichen Vogelarten, die sich von
Meeresfischen ernährten) [1].
Diese herrlichen und natürlichen Bedingungen in Chimbote
zogen noble Touristen an, die jeweils im Hotel Chimu am
Strand residierten [1].
Nahe Chimbote, bei der Mündung des Flusses Rio Santa,
befindet sich ein für Vögel ebenfalls wichtiges Feuchtgebiet
[1].
1880er Jahre: Chilenen
zerstören Chimbote
Während des Pazifikkriegs besetzte die chilenische Armee
nicht nur Lima, sondern sie besetzten auch den Norden Perus
mit Chimbote und Piura [1]. Drei Jahre lang wurde alles
abgebrannt [2]. Die Chilenen von heute wissen praktisch
nichts über die chilenische Invasion in Nord-Peru, weil
immer nur von der Besetzung Limas und von nichts anderem die
Rede ist. Als Peruaner ist es unerklärlich: Was haben die
militaristischen Chilenen in Nord-Peru gesucht, und wieso
haben sie alles abgebrannt? [4]
Die Industriellen von Chimbote zerstören
systematisch die Bucht von Chimbote
1950er Jahre: Die
Fischindustrie - der Bau des grossen Hafens mit dem
Hochofen (Siderperu) - der Bau der grossen Mole
Die Industriellen von Chimbote wollten in der Region der
Bucht von Chimbote eine grosse Industrie auf die Beine
stellen und wollten die systematische Verschmutzung der
Bucht dafür in Kauf nehmen. Der Bürgermeister Oscar
Arciniega Rojas, der 1950 gewählt wurde, wollte das Meer
dagegen retten und wollte die Industrie an einem anderen Ort
haben, aber die kriminellen Industriellen von Chimbote
bewirkten dann, dass Arciniega sein Amt als Bürgermeister
1952 verlor, und somit war der Weg frei für den Aufbau einer
Industrie in Chimbote - und für den Niedergang und die
Zerstörung der Bucht, des Meeres, seiner Tiere und der
Strände [1].
Fischindustrie: In
den 1950er Jahren wurde in Chimbote die Fischindustrie
aufgebaut, und dies war der Beginn des Zerfalls der
Herrlichkeit der Stadt, mit industriellen Abwässern der
Fischmehlproduktion. Diese Fischindustrie provozierte eine
grosse Umweltverschmutzung im Meer der Bucht, nicht nur mit
Abwasser, sondern auch mit Fischfett und mit
Luftverschmutzung [1].
Weitere Industrie:
Es wurden weitere Industrien aufgebaut, alle östlich des
Zentrums zwischen dem Zentrum und dem Friedensberg (cerro de
la Paz), mit viel Meeresverschmutzung der Bucht und
Luftverschmutzung [1].
SiderPeru: Ausserdem
wurde nun noch ein Hochofen gebaut (Siderperu,
stahlverarbeitende Firma) mit einer Stahlproduktion hoher
Qualität für Geräte, und diese Produktion war berühmt.
Chimbote hatte den einzigen Stahl-Hochofen von ganz Peru und
war die Stahl-Hauptstadt des gesamten Landes. Die Produkte
waren gut und in der ganzen Welt bekannt [1]. Das Eisenerz
wurde aus der Mine von Marcona aus dem Süden Perus
herangeschifft, und die Kohle kam aus einer Grube im Tal des
Rio Santa [7].
Grosser Hafen mit grosser
Mole:
Nun wurde auch ein grosser Hafen und eine grosse Mole
gebaut (mit grossen Kränen [4]) für den Export von Erzen,
für den Handel mit Containern, und für den Export [2] der
Produkte von Siderperu [1].
Ausserdem baute die Verwaltung von Chimbote einen ersten
grossen Quai mit einer Mauer, und ein Teil des Strandes
wurde dabei vernichtet, um neues Territorium zu gewinnen
[6].
Mit der scheusslichen Industrialisierung kamen auch
niedrigere Bräuche auf, und im Feuchtgebiet wurde immer mehr
Abfall abgelagert, so dass die Anzahl Vögel im Feuchtgebiet
des Rio Santa sich schrittweise reduzierte [1].
Die grosse Mole blockiert
den Meeresstrom in der Meeresbucht - die Strände
verschwinden komplett und die Bucht wird immer schmutziger
Seit dem Bau des grossen Hafens und der grossen Mole in
Chimbote [1] durch die Firma ENAPU (Nationale
Hafengesellschaft, Empresa Nacional de Puertos) [2] in der
Bucht im Osten des Stadtzentrums sind die Strände der Bucht
zerstört, beziehungsweise das Meer wird in der Bucht gestaut
und die Strände verschwanden [1]. Die grosse Mole blockiert
den Meeresstrom, der durch die Bucht fliesst, und so geht
das Meer nicht mehr zurück - und ausserdem bleibt die Bucht
immer mehr verschmutzt, weil die Abwässer in der Bucht
bleiben und nicht mit dem Meeresstrom herausgezogen werden
[1,2]. Somit verschwanden die Strände unter dem Meer, und
die Bucht wurde immer schmutziger [1]. Ausserdem bauten die
Verwaltung mit ihren Bürgermeistern von Chimbote keine
grossen Abwasserleitungen ins offene Meer bis hinter die
Inseln, um die industriellen und zivilen Abwässer nicht mehr
in der Bucht zu haben [2].
Wenn der grosse Hafen also in 15 bis 20 km Entfernung der
Stadt gebaut worden wäre - so wie es in Trujillo mit dem
Hafen Salaverry der Fall ist - dann wäre der Meeresstrom
nicht blockiert worden, und die gesamte Bucht wäre mit den
Stränden intakt geblieben [2,4] und zumindest die
Abwasserverschmutzung wäre ins offene Meer hinausgezogen
worden [4].
Das Erdbeben vom 31. Mai 1970 und die Konsequenzen
für Chimbote - die Bucht wird zur Kloake
Das Erdbeben mit seinen
Zerstörungen in Chimbote
Am 31. Mai 1970 war das grosse Erdbeben in der Provinz
Ancash, das Chimbote und Yungay und die gesamte Region
Ancash gleichzeitig betraf [1].
Es war ein horizontal-schüttelndes Erdbeben. Die Menschen
rannten auf die Strasse und fühlten sich wie auf einem
wilden Pferd. Praktisch alle Lehmziegelhäuser wurden dabei
zerstört (die jeweils nur ein Erdgeschoss besassen, mehr
nicht). Die Strasse riss auseinander und es kam eine grosse
Rauchwolke heraus. Die gesamte Stadt befand sich in einer
Erdwolke. In Chimbote waren ca. 5000 Tote zu beklagen. Einen
Tsunami gab es nicht, aber es gab unendlich viele Nachbeben.
Die Leute, die nun keine Häuser mehr hatten, überlebten im
Freien und im grossen Markt, wo die einfach gebauten Stände
nicht zerstört worden waren [1].
Hilfe zum Wiederaufbau aus
dem Ausland
Es gab Hilfelieferungen, z.B. aus Chile mit vielen Poulets,
aber ein grosser Teil verdarb dann schnell, weil
Kühlschränke fehlten. Kuba schickte Plasma und Blut. Auch
aus Jugoslawien kamen Hilfslieferungen. Um die Schulen
wiederaufzubauen, wurden nationale Aktionen aus dem Ausland
organisiert. Deswegen werden heute einige Schulen nach
Nationen benannt, also eine Schule der "jugoslawischen
Republik" (colegio "República Yugoslavia"), die von
Jugoslawien wiederaufgebaut wurde, eine Schule der
"argentinischen Republik", die von Argentinien
wiederaufgebaut wurde, oder eine Schule "Russischer Garten"
("jardín ruso"), von Russland wiederaufgebaut [1].
Die Eisenbahn bleibt
zerstört - die Fischindustrie wechselt den Standort
Die Eisenbahn von Chimbote nach Huallanca wurde durch das
Erdbeben ebenfalls zerstört und wurde nicht mehr
instandgestellt, und das war ein grosser Fehler[1], denn den
Touristen gefällt das Zugfahren [4]. Die in den 1950er
Jahren neu gebaute Industrie war vom Erdbeben praktisch
nicht betroffen [1]. Aber weil die Industrie zu viele
Emissionen abgab, wurde sie nun aus dem Zentrum an den Rand
der Stadt verbannt [1], ca. 3 km vom Zentrum entfernt [4].
Die Meeresverschmutzung durch die Fischindustrie reduzierte
sich schrittweise, und es wurde kein Fett mehr ins Meer
geleitet [1].
Wachstum von Chimbote nach
dem Erdbeben durch Migration aus der zerstörten Sierra
Nun kamen aus der vom Erdbeben zerstörten Sierra von einem
Moment auf den anderen viele Leute nach Chimbote [1] und es
formten sich die grossen Wohngebiete östlich des
Stadtzentrums. Somit war das Zentrum von Chimbote in
Wirklichkeit immer weniger ein Zentrum, und die
geographische Situation ist ähnlich der von Arica in Chile,
wo ebenso das Zentrum bei einem Berg liegt und das Zentrum
kein Zentrum mehr ist [4].
Noch mehr
Umweltverschmutzung in der Bucht von Chimbote durch mehr
Bevölkerung
Nach dem Erdbeben wuchs die Stadt Chimbote schnell an, und
dadurch wurde die Bucht von Chimbote derart verschmutzt,
dass nun die Fische schrittweise immer mehr verschwanden,
und damit auch die Meeresvögel. Auch Dünger (guano) gab es
keinen mehr auf den Inseln [2]. Deswegen blieben nun die
Inseln praktisch leer, und nach dem grossen Erdbeben im
Jahre 1970 wollten die Bürgermeister nicht die Energie
aufbringen, endlich grosse Abwasserleitungen hinaus ins
offene Meer zu bauen. Die Bürgermeister von Chimbote
opferten den gesamten Tourismus und die Gesundheit der
Bevölkerung für die Industrie und das Geld [4]. Die Menschen
in Chimbote konnten auch nicht mehr im Meer baden, weil das
schmutzige Meerwasser in der Bucht nun immer mehr
Krankheiten provozierte, vor allem Hautallergien. Und die
Luftverschmutzung provozierte viele Asthma-Fälle [1].
1973-1980er Jahre: Chilenen
kaufen Teile Perus auf - Kanäle
In der Zeit von Pinochet wurden die Chilenen aufgerufen, in
Peru billige Ländereien aufzukaufen. Dies war die Taktik,
Peru zu kaufen statt kriegerisch zu besiegen. Als Folge
davon haben heute grosse Teile der Küste zwischen Chimbote
und Barranca chilenische Besitzer [1].
Vom Santa-Fluss (Rio Santa) aus wurden in die Region
Trujillo für die Landwirtschaft grosse Kanäle gebaut.
Deswegen hat Chimbote nicht viel Wasser, nur 4 Stunden pro
Tag [1]. Also, in Chimbote wohnen viele Reiche, und niemand
weiss, wo dieses Geld herkommt, aber Wasser haben sie nicht
viel [1].
1990er Jahre: Das Meer zerstört den Quai - und
Fujimori-Zeiten mit Chaos - die Bucht wird zur Müllhalde
ohne Fische
Das Meer, das immer mehr anstieg, zerstörte den Quai, und
oft wurden Wohnhäuser am Ufer nun auch überschwemmt. In
diesem Fall hatten die Bürgermeister den Mut, ein Projekt
für einen neuen Quai in Form eines grossen Deichs
aufzugleisen [2].
Die Fujimori-Diktator war für Chimbote ein Horror, weil
viele Angestellte der Industrie entlassen wurden, und viele
Industrien wurden zu Schnäppchenpreisen an Ausländer
verkauft. Und die ausländischen Firmenleitungen entliessen
dann oft einen weiteren Teil der Belegschaften [1].
Durch die grosse Umweltverschmutzung der Industrie in
Chimbote und durch die zivilen Abwässer in der Bucht
verwandelte sich die Bucht nun in eine Müllhalde ohne Fische
und ohne Vögel. Ausserdem trug die illegale Fischerei dazu
bei, die Fischerei zusätzlich zu zerstören [1].
Fujimori verkauft den
Hochofen von Chimbote und zerstört Siderperu - schlechte
Angewohnheiten in Chimbote wegen Arbeitslosigkeit - Beginn
der Taxi-Flut
Der kriminelle Diktator Fujimori verkaufte viele peruanische
Unternehmungen an seine "Freunde" im Ausland, auch Siderperu
mit dem Hochofen in Chimbote mit seinen 6000 Arbeitern.
Zuerst wurden ca. 2000 Arbeiter entlassen und Siderperu zu
einem billigen Preis an eine Firma in den "USA" praktisch
verschenkt (Acerco). Diese Firma war aber derart kriminell
und erfüllte auch diesen Schnäppchenvertrag nicht, sondern
zahlten nur einen Bruchteil der Summe, und entliessen
abermals einen Teil der Belegschaft. Somit standen in
Chimbote ca. 4-5000 Leute auf der Strasse. Danach
verschenkte Fujimori die Firma Siderperu an eine andere
Firma [1].
Es herrschte also eine grosse Arbeitslosigkeit, und die
Menschen organisierten sich als Taxifahrer, und führten den
Hup-Ritus ein. Gleichzeitig organisierte Fujimori
öffentliche Küchen mit billigen Gerichten für einen Sol,
aber vielen Leuten gefiel dieses System: Sie arbeiteten
nicht mehr und konnten für nur einen Sol speisen. Auf diese
Weise senkte Fujimori das generelle intellektuelle Niveau
eines grossen Teils der peruanischen Bevölkerung, und dies
geschah absichtlich. Fujimori reduzierte so auch die
industrielle Potenz Perus, und auch dies geschah absichtlich
[1].
Grosse Teile der Industrie von Chimbote wurden verkauft und
zerstört, und die Konstruktionen und Ausrüstungen wurden
alle in der Bucht versenkt. So bildete sich in der Bucht von
Chimbote eine Abfallschicht von ca. 2 m Höhe, die wiederum
den Meeresstrom störte und blockierte [1,2]. Durch all diese
Deindustrialisierung in Chimbote wurde auch Kriminalität
provoziert, Demonstrationen inklusive [1].
Der grosse Quai
In den Jahren 2003 bis 2006 wurde der grosse, neue Quai in
Form eines Deichs gebaut. Dieser Quai ist ein wunderbares
Werk. Der Architekt war ein Peruaner aus Chimbote, Roberto
Briceño Franco, Berater des Bürgermeisters und Rejedor,
ausserdem Gemeindepräsident von Casma. Bürgermeister dieser
Zeit war Estuardo Díaz, Gemeindeverwalter war José Safrán.
Am Quai war eine Gedenkplatte mit all diesen Daten
angebracht, die aber geklaut wurde [2].
Das Leben in Chimbote im Jahre 2011
Dieses Leben in Chimbote ist eigentlich kein Leben:
Kriminelle Angewohnheiten
Die Huperei der kriminellen Taxifahrer ist absolut verrückt
und geistesgestört. Systematisch werden Fussgänger und
wartende Passagiere des öffentlichen Verkehrs und der
Kollektivtaxis mit Huperei angegriffen, gegen jegliches
Gesetz. Alarmspiele habe ich dagegen nicht festgestellt [4].
Erwachsene berichten auch, dass in Wohnvierteln durch die
ganze Nacht Fussball gespielt wird bis um 2 Uhr in der
Nacht, mit allen belästigenden Folgen, die einfach
akzeptiert werden [3] - durch andere Geistesgestörte, die
sich nicht für das Recht auf Nachtruhe zur Wehr setzen [4].
Tourismus
Der Tourismus bleibt auf die Weisse Insel (Isla Blanca)
beschränkt. Mit einer Dschunke ("panga") werden Touristen zu
den Inseln gefahren, aber dort gibt praktisch keine Tiere
mehr. In einem Büro kann man sich für diese Fahrt anmelden,
aber erst ab 10 Personen wird eine Fahrt durchgeführt [1].
Der schöne Quai ist nicht genug, um Touristen anzuziehen,
weil im verschmutzten Meer kein Baden möglich ist [4]. Und
noch immer werden Häuser in Chimbote überschwemmt,dort, wo
der Quai noch nicht fertiggebaut ist [1].
Im Februar 2011 war am Quai ein Boot mit gebrochenem
Steuerruder gestrandet [2] und niemand wollte scheinbar das
Boot vor dem Stranden retten [4].
Wasser in Chimbote
Seit 20 Jahren gibt es in Chimbote ein Projekt für einen
Wasserkanal "Chinaca", aber es wird nichts verwirklicht [1].
Ancash mit der Region Chimbote und mit der Minenwirtschaft
der Anden (Goldmine Antamina) ist reicher als ganz Bolivien,
aber die reichen Industriellen von Chimbote zerstören noch
immer systematisch die Region Chimbote, und es gibt nicht
einmal genügend Wasser [1].
Der grosse Hafen ist
praktisch tot - aber die grosse Mole blockiert noch immer
die Meeresströmung
Der Hochofen ist nun in den Händen von Brasilianern (2011)
[7] und der Koks (Pelex) kommt aus China, aber die gesamte
Anlage mit dem Hochofen ist ausser Betrieb. Andererseits ist
auf diese Weise keine Luftverschmutzung durch den Hochofen
vorhanden. Der grosse Hafen ist ebenfalls ausser Betrieb [1]
beziehungsweise es werden pro Monat nur etwa drei Schiffe
mit Fischmehl abgefertigt [2]. Alles, was früher in Chimbote
umgeschlagen wurde, wird heute in Callao in Lima
ungeschlagen, und nach Chimbote kommt nichts mehr [2]. Der
Hafen hat sich in ein normales Produktewarenhaus verwandelt
[1].
Die Industrie mit der Fischmehlfabrik sind im Quartier des
27. Oktober nahe beim Busterminal [1].
Im Meer von Chimbote ist keine Verschmutzung durch Fischfett
mehr vorhanden. Es bleiben die Abwässer der
Fischmehlindustrie, die durch die Verarbeitung anfallen [1].
Und wenn der Wind ungünstig weht, riecht es in der gesamten
Stadt Chimbote nach Fischmehl [7].
Die tote Bucht ist nur noch
ein Abfallhaufen und eine Kloake
Das Meer mit seiner Bucht ist durch die Fischmehlindustrie
weiterhin verschmutzt [1] und ebenso durch die zivilen
Abwässer der gesamten Stadt [2]. Somit ist die Bucht von
Chimbote tot [4], absolut verschmutzt und baden kann man
darin nicht. Es gibt keine Fische mehr, und somit auch keine
Meeresvögel mehr in der Stadt, kein Pelikan etc. [1]. Fisch
in Chimbote zu kaufen ist absolut teuer - eine Perversion
[1]. Möwen und Pelikane habe ich nur beim Fischerhafen neben
dem grossen Hafen gesehen, wo die Vögel den Abfall fressen,
der bei der Landung der Fischerboote anfällt. Dieser Fisch
kommt dann aus dem offenen Meer [4]. Um zu baden muss die
Bevölkerung von Chimbote an den ca. 15 km entfernten Strand
von Besique (auch Vesique, Visique) fahren [2], ein Strand
in der südlichen Nachbarbucht [4]. Weiter südlich liegt dann
auch der Schildkrötenstrand (playa Tortuga) [1]. Aber die
Armen haben nicht das Geld, um 15 km weit zu fahren, nur um
zu baden [4].
Die Meeresbucht von Chimbote (im Jahre 2011)
-- ist eine industrielle Abfallhalde (organisiert durch die
kriminellen Industriellen von Chimbote) und
-- ist eine Kloake (organisiert durch die Verwaltung und die
Bürgermeister) [4].
Und es ist klar, dass in einer Abfallhalde und in einer
Kloake keine Fische mehr leben können, und auch keine
Meeresvögel. Die Verwaltungen müssten den Abfall aus der
Bucht herausholen [1,2] und Abwasserleitungen für die
Fischindustrie und für die zivilen Abwässer bauen, bis 20 km
von der Küste entfernt [2].
Die Bevölkerung meint, wenn das Meer grün ist, dann sei es
sauber [3].
Und im Feuchtgebiet des Santa-Flusses (Rio Santa) haben die
Leute von Chimbote derart viel Abfall abgelagert, dass dort
praktisch keine Vögel mehr leben [1].
Schlussfolgerung
Chimbote wurde durch seine kriminellen Industriellen und
kriminellen Bürgermeister systematisch arm gemacht und
schrittweise verschmutzt und die gesamte Bucht von Chimbote
zerstört. Die Industriellen und die Bürgermeister haben ihre
eigene Bevölkerung wie Abfall behandelt. Aber diese
kriminellen Industriellen und Bürgermeister werden nie einen
Richter finden, weil die Korruption wahrscheinlich auch die
Justiz schmiert und mit den Industriellen und den
Bürgermeistern zusammengeht.
Der grosse Quai ist ein Beginn für mehr Lebensqualität, aber
da fehlt noch viel mehr:
Die reichen und kriminellen Industriellen von Chimbote, mit
den reichen und kriminellen Bürgermeistern, und mit der
kriminellen und korrupten Justiz, müssen ihr Geld mit der
Bevölkerung von Chimbote teilen und Installationen
einrichten, um das Leben in Chimbote zu verbessern, damit
die Bucht sich wieder erholen kann und wieder eine
Attraktion für den Tourismus ist. Es darf nicht mehr sein,
dass die Verantwortlichen ihre Millionen und Milliarden
Dollar auf Konten in der Schweiz horten, sondern dieser
Reichtum muss mit ALLEN geteilt werden.
Es fehlen Abwasserleitungen der Fischmehlindustrie und für
die zivilen Abwässer mit mindestens 20 km Länge, um die
Abwässer draussen im Meer auszuleiten.
Die grosse Mole des grossen Hafens sollte zerstört werden,
um die Meeresströmung in der Bucht wieder zu ermöglichen.
Die Bucht muss vom Abfall befreit werden, den die Industrie
dort abgelagert hat: Die industrielle Müllschicht aus der
Fujimori-Zeit muss herausgeholt werden.
Es fehlen Zugänge zum Meer zum Schwimmen.
Auf diese Weise wird die Bucht gesunden und somit auch die
Gesundheit der Bevölkerung, der Fische, der Vögel, es wird
wieder Dünger (guano) geben, und der Tourismus wird
wiederauferstehen.
Ausserdem könnte man in Chimbote eine Solarindustrie
einrichten.
In Chimbote fehlt bis heute auch eine Fussgängerzone, die
eigentlich leicht einzurichten wäre, denn es herrscht nicht
so viel Verkehr in Chimbote, aber das Stadtzentrum kann
durch eine Fussgängerzone viel attraktiver werden.
Und für einen gesunden Tourismus sollte die Anzahl Taxis
reduziert werden, und allen Taxis sollte die Hupe entfernt
werden. In Chimbote gibt es nicht viel Verkehr, und in Tat
und Wahrheit braucht man in dieser flachen Stadt Chimbote
gar keine Hupe. Man kann auch einen Rikscha-Verkehr
einführen, und die Berge können mit Wäldern bepflanzt
werden.
Buch mit der Geschichte von Chimbote:
Fernando Bazán Blass: Historia de Chimbote; Verlag San
Maros, 2003 / 2009; ISBN 978-9972-38-900-9