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Notizen: Chimbote

Chimbote war eine wunderbare Stadt - bis die Fischmehl-Industrie und weitere Industrielle kamen - und die Bucht von Chimbote in eine Müllhalde und Kloake verwandelten

von Michael Palomino (2011)
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Die Angaben wurden von Personen gemacht, die lange Zeit in Chimbote leben, u.a. eine Besitzerin eines Internetcafés im Zentrum (Christina Colmenares [1]), und ein Angestellter der Gemeinde von Chimbote (Herr Victor Rául Huapaya Tasso [2]), und eine weitere Frau von ca. 60 Jahren [3]. Ausserdem sind da meine eigenen Beobachtungen und Schlussfolgerungen [4], Angaben aus einem kleinen Buch "Geschichte von Chimbote" ("Historia de Chimbote") von Enrique Olivera Arroyo [5] und Angaben eines Angestellten des grossen Hafens [6], sowie Angaben aus einer Webseite http://de.wikipedia.org/wiki/Chimbote [7].


Der Bau der Stadt Chimbote

Chimbote liegt an einer durch vorgelagerte Inseln geschützten Bucht (u.a. die isla Blanca und die isla Ferror [2]). In dieser Bucht herrschte ein grosser Fischreichtum, und auf den Inseln lebten die Vögel. Aus dieser Kombination ergab sich Dünger (guano) auf den Inseln. Es waren Dünger-Inseln ("islas guaneras") [2].

In dieser Bucht von Chimbote gibt es keine grossen Wellen, sondern die Wellen sind nur so hoch wie etwa im Mittelmeer [4], weil die Inseln die Region vor den grossen Wellen des Pazifiks schützen [2]. Auch einen starken Meereswind gibt es nicht, sondern nur wenig Wind [5, S.8].

Das Zentrum von Chimbote liegt nahe eines Wüstenberges (Friedensberg, cerro de la Paz), und der Strand ist gegen Südwesten ausgerichtet [4].

Chimbote war eine Stadt

-- reich an grossen Stränden mit 50 bis 100 m Breite
-- mit einem sauberen Meer
-- mit kristallklarem Wasser
-- mit einer Bucht voller Fische
-- und somit gab es in der ganzen Bucht auch jede Menge Meeresvögel (Pelikane, Möwen, Sturmtaucher, Guanokormorane, Gänse, also alle möglichen Vogelarten, die sich von Meeresfischen ernährten) [1].

Diese herrlichen und natürlichen Bedingungen in Chimbote zogen noble Touristen an, die jeweils im Hotel Chimu am Strand residierten [1].

Nahe Chimbote, bei der Mündung des Flusses Rio Santa, befindet sich ein für Vögel ebenfalls wichtiges Feuchtgebiet [1].


1880er Jahre: Chilenen zerstören Chimbote

Während des Pazifikkriegs besetzte die chilenische Armee nicht nur Lima, sondern sie besetzten auch den Norden Perus mit Chimbote und Piura [1]. Drei Jahre lang wurde alles abgebrannt [2]. Die Chilenen von heute wissen praktisch nichts über die chilenische Invasion in Nord-Peru, weil immer nur von der Besetzung Limas und von nichts anderem die Rede ist. Als Peruaner ist es unerklärlich: Was haben die militaristischen Chilenen in Nord-Peru gesucht, und wieso haben sie alles abgebrannt? [4]


Die Industriellen von Chimbote zerstören systematisch die Bucht von Chimbote

1950er Jahre: Die Fischindustrie - der Bau des grossen Hafens mit dem Hochofen (Siderperu) - der Bau der grossen Mole

Die Industriellen von Chimbote wollten in der Region der Bucht von Chimbote eine grosse Industrie auf die Beine stellen und wollten die systematische Verschmutzung der Bucht dafür in Kauf nehmen. Der Bürgermeister Oscar Arciniega Rojas, der 1950 gewählt wurde, wollte das Meer dagegen retten und wollte die Industrie an einem anderen Ort haben, aber die kriminellen Industriellen von Chimbote bewirkten dann, dass Arciniega sein Amt als Bürgermeister 1952 verlor, und somit war der Weg frei für den Aufbau einer Industrie in Chimbote - und für den Niedergang und die Zerstörung der Bucht, des Meeres, seiner Tiere und der Strände [1].

Fischindustrie: In den 1950er Jahren wurde in Chimbote die Fischindustrie aufgebaut, und dies war der Beginn des Zerfalls der Herrlichkeit der Stadt, mit industriellen Abwässern der Fischmehlproduktion. Diese Fischindustrie provozierte eine grosse Umweltverschmutzung im Meer der Bucht, nicht nur mit Abwasser, sondern auch mit Fischfett und mit Luftverschmutzung [1].

Weitere Industrie: Es wurden weitere Industrien aufgebaut, alle östlich des Zentrums zwischen dem Zentrum und dem Friedensberg (cerro de la Paz), mit viel Meeresverschmutzung der Bucht und Luftverschmutzung [1].

SiderPeru: Ausserdem wurde nun noch ein Hochofen gebaut (Siderperu, stahlverarbeitende Firma) mit einer Stahlproduktion hoher Qualität für Geräte, und diese Produktion war berühmt. Chimbote hatte den einzigen Stahl-Hochofen von ganz Peru und war die Stahl-Hauptstadt des gesamten Landes. Die Produkte waren gut und in der ganzen Welt bekannt [1]. Das Eisenerz wurde aus der Mine von Marcona aus dem Süden Perus herangeschifft, und die Kohle kam aus einer Grube im Tal des Rio Santa [7].

Grosser Hafen mit grosser Mole:
Nun wurde auch ein grosser Hafen und eine grosse Mole gebaut (mit grossen Kränen [4]) für den Export von Erzen, für den Handel mit Containern, und für den Export [2] der Produkte von Siderperu [1].

Ausserdem baute die Verwaltung von Chimbote einen ersten grossen Quai mit einer Mauer, und ein Teil des Strandes wurde dabei vernichtet, um neues Territorium zu gewinnen [6].

Mit der scheusslichen Industrialisierung kamen auch niedrigere Bräuche auf, und im Feuchtgebiet wurde immer mehr Abfall abgelagert, so dass die Anzahl Vögel im Feuchtgebiet des Rio Santa sich schrittweise reduzierte [1].

Die grosse Mole blockiert den Meeresstrom in der Meeresbucht - die Strände verschwinden komplett und die Bucht wird immer schmutziger

Seit dem Bau des grossen Hafens und der grossen Mole in Chimbote [1] durch die Firma ENAPU (Nationale Hafengesellschaft, Empresa Nacional de Puertos) [2] in der Bucht im Osten des Stadtzentrums sind die Strände der Bucht zerstört, beziehungsweise das Meer wird in der Bucht gestaut und die Strände verschwanden [1]. Die grosse Mole blockiert den Meeresstrom, der durch die Bucht fliesst, und so geht das Meer nicht mehr zurück - und ausserdem bleibt die Bucht immer mehr verschmutzt, weil die Abwässer in der Bucht bleiben und nicht mit dem Meeresstrom herausgezogen werden [1,2]. Somit verschwanden die Strände unter dem Meer, und die Bucht wurde immer schmutziger [1]. Ausserdem bauten die Verwaltung mit ihren Bürgermeistern von Chimbote keine grossen Abwasserleitungen ins offene Meer bis hinter die Inseln, um die industriellen und zivilen Abwässer nicht mehr in der Bucht zu haben [2].

Wenn der grosse Hafen also in 15 bis 20 km Entfernung der Stadt gebaut worden wäre - so wie es in Trujillo mit dem Hafen Salaverry der Fall ist - dann wäre der Meeresstrom nicht blockiert worden, und die gesamte Bucht wäre mit den Stränden intakt geblieben [2,4] und zumindest die Abwasserverschmutzung wäre ins offene Meer hinausgezogen worden [4].


Das Erdbeben vom 31. Mai 1970 und die Konsequenzen für Chimbote - die Bucht wird zur Kloake

Das Erdbeben mit seinen Zerstörungen in Chimbote

Am 31. Mai 1970 war das grosse Erdbeben in der Provinz Ancash, das Chimbote und Yungay und die gesamte Region Ancash gleichzeitig betraf [1].

Es war ein horizontal-schüttelndes Erdbeben. Die Menschen rannten auf die Strasse und fühlten sich wie auf einem wilden Pferd. Praktisch alle Lehmziegelhäuser wurden dabei zerstört (die jeweils nur ein Erdgeschoss besassen, mehr nicht). Die Strasse riss auseinander und es kam eine grosse Rauchwolke heraus. Die gesamte Stadt befand sich in einer Erdwolke. In Chimbote waren ca. 5000 Tote zu beklagen. Einen Tsunami gab es nicht, aber es gab unendlich viele Nachbeben. Die Leute, die nun keine Häuser mehr hatten, überlebten im Freien und im grossen Markt, wo die einfach gebauten Stände nicht zerstört worden waren [1].

Hilfe zum Wiederaufbau aus dem Ausland

Es gab Hilfelieferungen, z.B. aus Chile mit vielen Poulets, aber ein grosser Teil verdarb dann schnell, weil Kühlschränke fehlten. Kuba schickte Plasma und Blut. Auch aus Jugoslawien kamen Hilfslieferungen. Um die Schulen wiederaufzubauen, wurden nationale Aktionen aus dem Ausland organisiert. Deswegen werden heute einige Schulen nach Nationen benannt, also eine Schule der "jugoslawischen Republik" (colegio "República Yugoslavia"), die von Jugoslawien wiederaufgebaut wurde, eine Schule der "argentinischen Republik", die von Argentinien wiederaufgebaut wurde, oder eine Schule "Russischer Garten" ("jardín ruso"), von Russland wiederaufgebaut [1].

Die Eisenbahn bleibt zerstört - die Fischindustrie wechselt den Standort

Die Eisenbahn von Chimbote nach Huallanca wurde durch das Erdbeben ebenfalls zerstört und wurde nicht mehr instandgestellt, und das war ein grosser Fehler[1], denn den Touristen gefällt das Zugfahren [4]. Die in den 1950er Jahren neu gebaute Industrie war vom Erdbeben praktisch nicht betroffen [1]. Aber weil die Industrie zu viele Emissionen abgab, wurde sie nun aus dem Zentrum an den Rand der Stadt verbannt [1], ca. 3 km vom Zentrum entfernt [4]. Die Meeresverschmutzung durch die Fischindustrie reduzierte sich schrittweise, und es wurde kein Fett mehr ins Meer geleitet [1].

Wachstum von Chimbote nach dem Erdbeben durch Migration aus der zerstörten Sierra

Nun kamen aus der vom Erdbeben zerstörten Sierra von einem Moment auf den anderen viele Leute nach Chimbote [1] und es formten sich die grossen Wohngebiete östlich des Stadtzentrums. Somit war das Zentrum von Chimbote in Wirklichkeit immer weniger ein Zentrum, und die geographische Situation ist ähnlich der von Arica in Chile, wo ebenso das Zentrum bei einem Berg liegt und das Zentrum kein Zentrum mehr ist [4].

Noch mehr Umweltverschmutzung in der Bucht von Chimbote durch mehr Bevölkerung

Nach dem Erdbeben wuchs die Stadt Chimbote schnell an, und dadurch wurde die Bucht von Chimbote derart verschmutzt, dass nun die Fische schrittweise immer mehr verschwanden, und damit auch die Meeresvögel. Auch Dünger (guano) gab es keinen mehr auf den Inseln [2]. Deswegen blieben nun die Inseln praktisch leer, und nach dem grossen Erdbeben im Jahre 1970 wollten die Bürgermeister nicht die Energie aufbringen, endlich grosse Abwasserleitungen hinaus ins offene Meer zu bauen. Die Bürgermeister von Chimbote opferten den gesamten Tourismus und die Gesundheit der Bevölkerung für die Industrie und das Geld [4]. Die Menschen in Chimbote konnten auch nicht mehr im Meer baden, weil das schmutzige Meerwasser in der Bucht nun immer mehr Krankheiten provozierte, vor allem Hautallergien. Und die Luftverschmutzung provozierte viele Asthma-Fälle [1].

1973-1980er Jahre: Chilenen kaufen Teile Perus auf - Kanäle

In der Zeit von Pinochet wurden die Chilenen aufgerufen, in Peru billige Ländereien aufzukaufen. Dies war die Taktik, Peru zu kaufen statt kriegerisch zu besiegen. Als Folge davon haben heute grosse Teile der Küste zwischen Chimbote und Barranca chilenische Besitzer [1].

Vom Santa-Fluss (Rio Santa) aus wurden in die Region Trujillo für die Landwirtschaft grosse Kanäle gebaut. Deswegen hat Chimbote nicht viel Wasser, nur 4 Stunden pro Tag [1]. Also, in Chimbote wohnen viele Reiche, und niemand weiss, wo dieses Geld herkommt, aber Wasser haben sie nicht viel [1].


1990er Jahre: Das Meer zerstört den Quai - und Fujimori-Zeiten mit Chaos - die Bucht wird zur Müllhalde ohne Fische

Das Meer, das immer mehr anstieg, zerstörte den Quai, und oft wurden Wohnhäuser am Ufer nun auch überschwemmt. In diesem Fall hatten die Bürgermeister den Mut, ein Projekt für einen neuen Quai in Form eines grossen Deichs aufzugleisen [2].

Die Fujimori-Diktator war für Chimbote ein Horror, weil viele Angestellte der Industrie entlassen wurden, und viele Industrien wurden zu Schnäppchenpreisen an Ausländer verkauft. Und die ausländischen Firmenleitungen entliessen dann oft einen weiteren Teil der Belegschaften [1].

Durch die grosse Umweltverschmutzung der Industrie in Chimbote und durch die zivilen Abwässer in der Bucht verwandelte sich die Bucht nun in eine Müllhalde ohne Fische und ohne Vögel. Ausserdem trug die illegale Fischerei dazu bei, die Fischerei zusätzlich zu zerstören [1].

Fujimori verkauft den Hochofen von Chimbote und zerstört Siderperu - schlechte Angewohnheiten in Chimbote wegen Arbeitslosigkeit - Beginn der Taxi-Flut

Der kriminelle Diktator Fujimori verkaufte viele peruanische Unternehmungen an seine "Freunde" im Ausland, auch Siderperu mit dem Hochofen in Chimbote mit seinen 6000 Arbeitern. Zuerst wurden ca. 2000 Arbeiter entlassen und Siderperu zu einem billigen Preis an eine Firma in den "USA" praktisch verschenkt (Acerco). Diese Firma war aber derart kriminell und erfüllte auch diesen Schnäppchenvertrag nicht, sondern zahlten nur einen Bruchteil der Summe, und entliessen abermals einen Teil der Belegschaft. Somit standen in Chimbote ca. 4-5000 Leute auf der Strasse. Danach verschenkte Fujimori die Firma Siderperu an eine andere Firma [1].

Es herrschte also eine grosse Arbeitslosigkeit, und die Menschen organisierten sich als Taxifahrer, und führten den Hup-Ritus ein. Gleichzeitig organisierte Fujimori öffentliche Küchen mit billigen Gerichten für einen Sol, aber vielen Leuten gefiel dieses System: Sie arbeiteten nicht mehr und konnten für nur einen Sol speisen. Auf diese Weise senkte Fujimori das generelle intellektuelle Niveau eines grossen Teils der peruanischen Bevölkerung, und dies geschah absichtlich. Fujimori reduzierte so auch die industrielle Potenz Perus, und auch dies geschah absichtlich [1].

Grosse Teile der Industrie von Chimbote wurden verkauft und zerstört, und die Konstruktionen und Ausrüstungen wurden alle in der Bucht versenkt. So bildete sich in der Bucht von Chimbote eine Abfallschicht von ca. 2 m Höhe, die wiederum den Meeresstrom störte und blockierte [1,2]. Durch all diese Deindustrialisierung in Chimbote wurde auch Kriminalität provoziert, Demonstrationen inklusive [1].

Der grosse Quai

In den Jahren 2003 bis 2006 wurde der grosse, neue Quai in Form eines Deichs gebaut. Dieser Quai ist ein wunderbares Werk. Der Architekt war ein Peruaner aus Chimbote, Roberto Briceño Franco, Berater des Bürgermeisters und Rejedor, ausserdem Gemeindepräsident von Casma. Bürgermeister dieser Zeit war Estuardo Díaz, Gemeindeverwalter war José Safrán. Am Quai war eine Gedenkplatte mit all diesen Daten angebracht, die aber geklaut wurde [2].


Das Leben in Chimbote im Jahre 2011

Dieses Leben in Chimbote ist eigentlich kein Leben:

Kriminelle Angewohnheiten

Die Huperei der kriminellen Taxifahrer ist absolut verrückt und geistesgestört. Systematisch werden Fussgänger und wartende Passagiere des öffentlichen Verkehrs und der Kollektivtaxis mit Huperei angegriffen, gegen jegliches Gesetz. Alarmspiele habe ich dagegen nicht festgestellt [4].

Erwachsene berichten auch, dass in Wohnvierteln durch die ganze Nacht Fussball gespielt wird bis um 2 Uhr in der Nacht, mit allen belästigenden Folgen, die einfach akzeptiert werden [3] - durch andere Geistesgestörte, die sich nicht für das Recht auf Nachtruhe zur Wehr setzen [4].

Tourismus

Der Tourismus bleibt auf die Weisse Insel (Isla Blanca) beschränkt. Mit einer Dschunke ("panga") werden Touristen zu den Inseln gefahren, aber dort gibt praktisch keine Tiere mehr. In einem Büro kann man sich für diese Fahrt anmelden, aber erst ab 10 Personen wird eine Fahrt durchgeführt [1]. Der schöne Quai ist nicht genug, um Touristen anzuziehen, weil im verschmutzten Meer kein Baden möglich ist [4]. Und noch immer werden Häuser in Chimbote überschwemmt,dort, wo der Quai noch nicht fertiggebaut ist [1].

Im Februar 2011 war am Quai ein Boot mit gebrochenem Steuerruder gestrandet [2] und niemand wollte scheinbar das Boot vor dem Stranden retten [4].

Wasser in Chimbote

Seit 20 Jahren gibt es in Chimbote ein Projekt für einen Wasserkanal "Chinaca", aber es wird nichts verwirklicht [1].

Ancash mit der Region Chimbote und mit der Minenwirtschaft der Anden (Goldmine Antamina) ist reicher als ganz Bolivien, aber die reichen Industriellen von Chimbote zerstören noch immer systematisch die Region Chimbote, und es gibt nicht einmal genügend Wasser [1].

Der grosse Hafen ist praktisch tot - aber die grosse Mole blockiert noch immer die Meeresströmung

Der Hochofen ist nun in den Händen von Brasilianern (2011) [7] und der Koks (Pelex) kommt aus China, aber die gesamte Anlage mit dem Hochofen ist ausser Betrieb. Andererseits ist auf diese Weise keine Luftverschmutzung durch den Hochofen vorhanden. Der grosse Hafen ist ebenfalls ausser Betrieb [1] beziehungsweise es werden pro Monat nur etwa drei Schiffe mit Fischmehl abgefertigt [2]. Alles, was früher in Chimbote umgeschlagen wurde, wird heute in Callao in Lima ungeschlagen, und nach Chimbote kommt nichts mehr [2]. Der Hafen hat sich in ein normales Produktewarenhaus verwandelt [1].


Die Industrie mit der Fischmehlfabrik sind im Quartier des 27. Oktober nahe beim Busterminal [1].

Im Meer von Chimbote ist keine Verschmutzung durch Fischfett mehr vorhanden. Es bleiben die Abwässer der Fischmehlindustrie, die durch die Verarbeitung anfallen [1]. Und wenn der Wind ungünstig weht, riecht es in der gesamten Stadt Chimbote nach Fischmehl [7].

Die tote Bucht ist nur noch ein Abfallhaufen und eine Kloake

Das Meer mit seiner Bucht ist durch die Fischmehlindustrie weiterhin verschmutzt [1] und ebenso durch die zivilen Abwässer der gesamten Stadt [2]. Somit ist die Bucht von Chimbote tot [4], absolut verschmutzt und baden kann man darin nicht. Es gibt keine Fische mehr, und somit auch keine Meeresvögel mehr in der Stadt, kein Pelikan etc. [1]. Fisch in Chimbote zu kaufen ist absolut teuer - eine Perversion [1]. Möwen und Pelikane habe ich nur beim Fischerhafen neben dem grossen Hafen gesehen, wo die Vögel den Abfall fressen, der bei der Landung der Fischerboote anfällt. Dieser Fisch kommt dann aus dem offenen Meer [4]. Um zu baden muss die Bevölkerung von Chimbote an den ca. 15 km entfernten Strand von Besique (auch Vesique, Visique) fahren [2], ein Strand in der südlichen Nachbarbucht [4]. Weiter südlich liegt dann auch der Schildkrötenstrand (playa Tortuga) [1]. Aber die Armen haben nicht das Geld, um 15 km weit zu fahren, nur um zu baden [4].

Die Meeresbucht von Chimbote (im Jahre 2011)

-- ist eine industrielle Abfallhalde (organisiert durch die kriminellen Industriellen von Chimbote) und

-- ist eine Kloake (organisiert durch die Verwaltung und die Bürgermeister) [4].

Und es ist klar, dass in einer Abfallhalde und in einer Kloake keine Fische mehr leben können, und auch keine Meeresvögel. Die Verwaltungen müssten den Abfall aus der Bucht herausholen [1,2] und Abwasserleitungen für die Fischindustrie und für die zivilen Abwässer bauen, bis 20 km von der Küste entfernt [2].

Die Bevölkerung meint, wenn das Meer grün ist, dann sei es sauber [3].


Und im Feuchtgebiet des Santa-Flusses (Rio Santa) haben die Leute von Chimbote derart viel Abfall abgelagert, dass dort praktisch keine Vögel mehr leben [1].


Schlussfolgerung

Chimbote wurde durch seine kriminellen Industriellen und kriminellen Bürgermeister systematisch arm gemacht und schrittweise verschmutzt und die gesamte Bucht von Chimbote zerstört. Die Industriellen und die Bürgermeister haben ihre eigene Bevölkerung wie Abfall behandelt. Aber diese kriminellen Industriellen und Bürgermeister werden nie einen Richter finden, weil die Korruption wahrscheinlich auch die Justiz schmiert und mit den Industriellen und den Bürgermeistern zusammengeht.

Der grosse Quai ist ein Beginn für mehr Lebensqualität, aber da fehlt noch viel mehr:

Die reichen und kriminellen Industriellen von Chimbote, mit den reichen und kriminellen Bürgermeistern, und mit der kriminellen und korrupten Justiz, müssen ihr Geld mit der Bevölkerung von Chimbote teilen und Installationen einrichten, um das Leben in Chimbote zu verbessern, damit die Bucht sich wieder erholen kann und wieder eine Attraktion für den Tourismus ist. Es darf nicht mehr sein, dass die Verantwortlichen ihre Millionen und Milliarden Dollar auf Konten in der Schweiz horten, sondern dieser Reichtum muss mit ALLEN geteilt werden.

Es fehlen Abwasserleitungen der Fischmehlindustrie und für die zivilen Abwässer mit mindestens 20 km Länge, um die Abwässer draussen im Meer auszuleiten.

Die grosse Mole des grossen Hafens sollte zerstört werden, um die Meeresströmung in der Bucht wieder zu ermöglichen.

Die Bucht muss vom Abfall befreit werden, den die Industrie dort abgelagert hat: Die industrielle Müllschicht aus der Fujimori-Zeit muss herausgeholt werden.

Es fehlen Zugänge zum Meer zum Schwimmen.

Auf diese Weise wird die Bucht gesunden und somit auch die Gesundheit der Bevölkerung, der Fische, der Vögel, es wird wieder Dünger (guano) geben, und der Tourismus wird wiederauferstehen.

Ausserdem könnte man in Chimbote eine Solarindustrie einrichten.

In Chimbote fehlt bis heute auch eine Fussgängerzone, die eigentlich leicht einzurichten wäre, denn es herrscht nicht so viel Verkehr in Chimbote, aber das Stadtzentrum kann durch eine Fussgängerzone viel attraktiver werden.

Und für einen gesunden Tourismus sollte die Anzahl Taxis reduziert werden, und allen Taxis sollte die Hupe entfernt werden. In Chimbote gibt es nicht viel Verkehr, und in Tat und Wahrheit braucht man in dieser flachen Stadt Chimbote gar keine Hupe. Man kann auch einen Rikscha-Verkehr einführen, und die Berge können mit Wäldern bepflanzt werden.


Buch mit der Geschichte von Chimbote:

Fernando Bazán Blass: Historia de Chimbote; Verlag San Maros, 2003 / 2009; ISBN 978-9972-38-900-9

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